Finnland ist für mich wie ein zweites Zuhause. Da meine Oma Finnin ist, habe ich jede Sommerferien in der Nähe von Tampere verbracht. Ich habe also keinen Kulturschock erwartet und die Sprache war mir auch schon etwas vertraut. Neu war für mich nur der Norden Finnlands, denn ich war noch nie nördlich des Polarkreises.
Im Januar 2022 ging es dann für mich nach Rovaniemi. Ich wurde von sehr viel Schnee und -20 Grad empfangen. Rovaniemi war ein wahres winter wonderland, so, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Bäume waren von Schnee bedeckt, die Sonne ging ab 11 Uhr langsam auf und um 13 Uhr war es schon fast wieder dunkel.
Rovaniemi ist eine kleine Stadt, in der die Wege sehr weit sind. Es gibt in der Stadt nicht viele Möglichkeiten etwas zu unternehmen, dafür ist aber die umliegende Natur umso schöner. Daher wurden oft Ausflüge in Nationalparks gemacht, in denen gefrorene Wasserfälle, der Ausblick auf die Weite der Wälder oder Nordlichter bestaunt wurden. Beeindruckend war vor allem die Fahrt mit einem Huskyschlitten. Dabei hatte ich das Gefühl, dass ich wirklich in Lappland bin – bei -20 Grad durch den verschneiten Wald und über einen zugefrorenen See. Die Hunde waren kaum zu bändigen und sind mit einer wahnsinnigen Kraft gelaufen.
Rovaniemi ist vom Kemijoki umgeben, der im Februar komplett zugefroren war und ab Ende April langsam aufgetaut ist. Ich konnte mir nicht die Möglichkeit entgehen lassen, darin zu baden. Ich habe festgestellt, dass Eisbaden sogar ohne vorherige Sauna funktioniert und man sich einfach überwinden muss, den ganzen Oberkörper ins Wasser zu tauchen. Ende Mai, bei 20 Grad und Sonnenschein, hat sich das Baden im Fluss schon fast wie im Sommer angefühlt.
Da ich ein großer Wintersportfan bin, bot Rovaniemi mir viele Möglichkeiten Wintersport selbst auszuüben. Das abendliche Schlittschuhlaufen oder Langlaufen auf dem zugefrorenen Fluss und im Wald gab mir das Gefühl, fast eine Einheimische zu sein und war eine gute Abwechslung zum Lernen für die Universität. Die Begeisterung der Finnen für Wintersport hat sich auch bei Eishockeyspielen des lokalen Roki-Teams und bei der Finnischen Meisterschaft im Skilanglauf gezeigt, bei der der Olympiasieger Iivo Niskanen bejubelt wurde. Die Begeisterung der Finnen kannte an meinem letzten Abend in Rovaniemi keine Grenzen mehr, als Finnland im eigenen Land Eishockeyweltmeister wurde.
Natürlich durfte ein Besuch beim Weihnachtsmann nicht fehlen. Mit den Gedanken, in ein Dorf zu fahren, das wie in den Weihnachtsbüchern von Mauri Kunnas beschrieben ist, bin ich ins Santa Claus Village gefahren. Das Dorf ist sehr auf Touristen ausgelegt und jede Attraktion muss extra bezahlt werden. Es hatte nur wenig mit meinen Erinnerungen aus der Kindheit des finnischen Weihnachtsmannes zu tun. Trotzdem habe ich natürlich den Weihnachtsmann getroffen und mich sogar auf Deutsch mit ihm unterhalten. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt, aber wenn man schon in Rovaniemi ist, gehört ein Besuch beim Weihnachtsmann wohl dazu.
Ein Auslandssemester wäre kein Auslandssemester, wenn ich nicht auch in der Universität gewesen wäre. Die University of Lapland hat mir sehr gut gefallen. Als Studentin der Erziehungswissenschaft waren für mich vor allem die Einblicke in das finnische Schulsystem von Bedeutung. Interessant war aber auch, mehr über die Herausforderungen von dem Leben in der Arktis herauszufinden. Da das System an finnischen Universitäten von deutschen Universitäten abweicht und ich daher keinen festen Stundenplan hatte, musste ich mich erstmal daran gewöhnen. Im Nachhinein war das finnische System für ein Auslandssemester aber optimal. Ich konnte mir die Kurse so legen, dass ich im Mai viel Freizeit hatte und den letzten Monat nochmal richtig genießen konnte.
Währenddessen konnte ich noch weitere Orte in Finnland erkunden und sogar bis zum Nordkap nach Norwegen fahren. Anzumerken ist noch, dass man als Austauschstudentin leider nicht mit vielen finnischen Studenten in Kontakt kommt. Da man in einem Studentenwohnheim mit anderen Austauschstudenten aus der ganzen Welt zusammenwohnt und englische Kurse belegt, lebt man eher in einer internationalen Blase und erfährt viel über andere Kulturen als nur etwas über die Finnische.
Auch wenn ich nun schon seit einigen Monaten wieder zurück in Deutschland bin, bleiben die wunderbaren Erinnerungen an diese fünf Monate in Lappland. Ich würde jedem empfehlen, einmal im Leben einen Winter in Lappland zu erleben.
Laila-Marie Glindhaus
Lukuvuosi Lapissa
Pitkäaikainen unelmani viettää kylmä, pimeä, pitkä ja runsasluminen talvi Lapissa toteutui, kun Bielefeldin yliopisto tarjosi mahdollisuuden lähteä lukukaudeksi opiskelijavaihtoon Rovaniemelle. Suomi oli tullut minulle jo aikaisemmin tutuksi suomalaisen isoäitini ja Tampereen lähellä vietettyjen kesälomien myötä. Myös kieli oli minulle jo jonkin verran tuttua, mutta en ollut koskaan käynyt napapiirin pohjoispuolella.
Viime tammikuussa päädyin sitten Rovaniemelle lumen ja kahdenkymmenen asteen pakkasen keskelle, jossa aurinko nousi yhdentoista aikoihin, ja pari tuntia myöhemmin oli taas hämärää.
Retket hiljaisen pikkukaupungin ulkopuolella oleviin kansallispuistoihin tarjosivat unohtumattomia elämyksiä revontulineen ja koiravaljakkoajeluineen lumisissa metsissä ja jäätyneillä järvillä. Kaupungin halki virtaava Kemijoki jäätyi talvella kokonaan ja alkoi sulaa vasta huhtikuussa. Avantouinti vaati totuttelua, mutta toukokuun lopulla liki 20-asteisessa vedessä uiminen tuntui jo kesäiseltä.
Luistelu ja hiihto joen jäällä toivat vastapainoa opiskelulle. Suomalaisten urheiluhulluudesta sain käsityksen paikallisen jääkiekkojoukkueen otteluita seuratessa ja hiihdon Suomen mestaruuskilpailuissa, joissa juhlituin sankari oli olympiavoittaja Iivo Niskanen. Koko kaupunki sekosi lopullisesti Suomen voitettua jääkiekon maailmanmestaruuden kotikisoissaan.
Joulupukin luona vierailu kuului tietenkin asiaan, ja odotin jotain sellaista, jota olin lapsena nähnyt Mauri Kunnaksen kirjoissa. Santa Claus Village osoittautui kuitenkin pettymyksekseni melkoiseksi turistirysäksi, jossa jokaisesta asiasta piti maksaa erikseen.
Opiskelijavaihtoon kuuluu tietenkin myös opiskelu, ja Lapin yliopisto teki minuun vaikutuksen. Kasvatustieteiden opiskelijana minua kiinnosti eritysesti suomalainen koulujärjestelmä, mutta myös arktisen alueen erityispiirteiden tuomiin haasteisiin tutustuin mielelläni. Suomalaisen yliopiston vapaamuotoinen opiskelu vaati aluksi totuttelua, kun ei ollut valmista lukujärjestystä, mutta se toisaalta jätti vaihto-opiskelijalle myös arvokasta vapaaaikaa, jopa niin että ehdin käydä Norjan Nordkapissa saakka. Valitettavasti ulkomaisten vaihto- opiskelijoiden usein englanninkielinen kupla eristi meidät melko tehokkaasti suomalaisista opiskelijoista, mutta toisaalta se antoi tilaisuuden tutustua muihinkin kulttuureihin.
Nyt Saksaan palattuani muistelen Lappia lämpimästi ja suosittelen jokaiselle tarttumista tilaisuuteen viettää yksi talvi Lapissa.
Lyhentäen suomentanut Tuula Lyytikäinen
Kirjoitus on julkaistu Rengas-lehden numerossa 1–2/2023
Kuvat/Fotos: Laila-Marie Glindhaus